Für eine bessere psychotherapeutische Versorgung für Kinder und Jugendliche und in den Bereichen Sucht, Psychoonkologie, Straftäter, Demenz und traumatisierte Soldaten
Die Kammer setze sich weiterhin für die psychotherapeutische Versorgung von Kindern und Jugendlichen ein, so mit der Fortbildungsveranstaltung Wenn ein Elternteil stirbt. In Form von Fortbildungsveranstaltungen habe sie auch zu einer Verbesserung in Bereichen Sucht, Psychoonkologie und der Versorgung von Straftätern beigetragen. In Bezug auf die Demenzprävention und Demenzbehandlung trete die Kammer dafür ein, dass die eigenständige Kompetenz von Psychotherapeut/inn/en mit neuropsychologischem Fachwissen zur Diagnostik und Behandlung angemessen abgebildet wird. Des Weiteren haben zahlreiche Kammermitglieder nach einer Kammerumfrage ihre Bereitschaft erklärt, traumatisierte Soldaten an bestimmten Bundeswehrstandorten psychotherapeutisch behandeln zu wollen.
Engagement für Prävention bleibt Kernaufgabe
Der Einsatz für Prävention, wie die Stellungnahme der Kammer zur Ausführung des Glücksspielstaatsvertrages in Bayern sowie der Einsatz für angemessene Neuregelungen der Spielverordnung, seien Kernaufgaben.
Zukunft der Ausbildung weiterhin zentraler Schwerpunkt
Nikolaus Melcop betonte, dass eine Novellierung des Psychotherapeutengesetzes (PsychThG) auch weiterhin dringend erforderlich sei, und erinnerte an das Versprechen von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr, diese noch in dieser Legislaturperiode durchzuführen.
Situation der Psychotherapeut/inn/en in Ausbildung muss verbessert werden
Vor dem Hintergrund der bundesweiten Proteste der AusbildungsteilnehmerInnen im Dezember 2011 informierte Melcop, dass der Vorstand in diversen Gesprächen mit Politikern und Klinikdirektoren die Problematik der finanziellen Vergütung der Psychotherapeuten in Ausbildung angesprochen habe. Er berichtete zudem vom PiA-Vertreter-Treffen, bei dem Lisa Brendel als neue Sprecherin gewählt wurde, über den Wunsch, dass berufspolitische Aspekte stärker in der Ausbildung zu berücksichtigen seien.
Einsatz für angestellte und beamtete Kammermitglieder
Melcop setzte die Delegierten zunächst über den Entwurf für ein Gesetz zur Einführung eines pauschalierenden Entgeltsystems für psychiatrische und psychosomatische Einrichtungen (PsychEntgG) in Kenntnis. Die BPtK habe hierzu Ende Februar 2012 eine Stellungnahme abgegeben, in der u. a. die stärkere Berücksichtigung von Psychotherapie in Qualitätskriterien, die Aufhebung der Befugniseinschränkungen für den Berufsstand und eine Klarstellung hinsichtlich der Übernahme von Leitungsfunktionen gefordert werden. Der Angestelltentag werde Anfang Oktober mit dem Schwerpunktthema Teamentwicklung und Burn-out-Prophylaxe stattfinden.
Neues Patientenrechtegesetz Diskussion erforderlich
In Bezug auf den Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der Rechte von Patientinnen und Patienten betonte Melcop, dass in Bezug auf die Einsichtnahme in die Patientenakten (§ 630g BGB) noch Diskussionsbedarf gesehen werde und regte die Delegierten zu entsprechenden Beiträgen an.
Kontakte, Kooperation, Koordination und interne Kultur
Melcop informierte die Delegierten über Gespräche mit führenden Landespolitiker/inne/n aller im Bayerischen Landtag vertretenen Parteien und auch über die Landtagsanfragen der SPD und der Freien Wähler insbesondere zur ambulanten psychotherapeutischen Versorgung und der Bedarfsplanung in Bayern.