Psychotherapeutenkammer Bayern

Vorstand der PTK Bayern, Versammlungsleiter und Bundesdelegierte neu gewählt

Bei der Delegiertenversammlung am 15.3.2012 standen die Wahlen des Vorstands, der Versammlungsleitung sowie der Bundesdelegierten im Mittelpunkt. Dr. Nikolaus Melcop wurde als Präsident wiedergewählt, Peter Lehndorfer und Dr. Bruno Waldvogel als Vizepräsidenten, Dr. Heiner Vogel und Benedikt Waldherr als weitere Vorstandsmitglieder. Neu im Vorstand sind Birgit Gorgas und Dr. Anke Pielsticker. Klemens Funk wurde Versammlungsleiter, Elisabeth Gerz-Fischer seine Stellvertreterin.

Der neu gewählte Vorstand der PTK Bayern für die 3. Amtsperiode (hintere Reihe v. l.): Vizepräsident Peter Lehndorfer, Dr. Heiner Vogel, Präsident Dr. Nikolaus Melcop, Benedikt Waldherr, Vizepräsident Dr. Bruno Waldvogel. (vordere Reihe v. l.): Birgit Gorgas und Dr. Anke Pielsticker. (Foto: Siegfried Sperl)
Der alte und neue Versammlungsleiter Klemens Funk und seine Stellvertreterin Elisabeth Gerz-Fischer. (Foto: Johannes Schuster)

Im Rahmen des Berichts des Vorstands ging Nikolaus Melcop auf die Arbeit der letzten sechs Monate ein. Er stellte im Schwerpunkt „Verbesserung der psychotherapeutischen Versorgung“ insbesondere das Engagement der Kammer für eine patientengerechte Bedarfsplanung im Zuge des GKV-Versorgungsstrukturgesetzes heraus. Melcop bedauerte, dass der Bundestag mit den Stimmen der Regierungskoalition die auch von Bayern erhobene Forderung, eine Neufestsetzung des bedarfsgerechten Versorgungsgrades für die psychotherapeutische Versorgung vorzunehmen und dabei den gestiegenen Bedarf an psychotherapeutischen Leistungen besonders zu berücksichtigen, zwar im Begründungstext erwähnt, aber im Gesetzestext selbst nicht aufgegriffen habe. Die Kammer werde ihren Einsatz für unsere Forderungen beharrlich fortsetzen. Positiv wertete Melcop die Vielzahl von Beiträgen in der regionalen und überregionalen Presse sowie in Funk und Fernsehen.

Dr. Nikolaus Melcop präsentierte den Vorstandsbericht. (Foto: Johannes Schuster)

Für eine bessere psychotherapeutische Versorgung für Kinder und Jugendliche und in den Bereichen Sucht, Psychoonkologie, Straftäter, Demenz und traumatisierte Soldaten

Die Kammer setze sich weiterhin für die psychotherapeutische Versorgung von Kindern und Jugendlichen ein, so mit der Fortbildungsveranstaltung „Wenn ein Elternteil stirbt“. In Form von Fortbildungsveranstaltungen habe sie auch zu einer Verbesserung in Bereichen Sucht, Psychoonkologie und der Versorgung von Straftätern beigetragen. In Bezug auf die Demenzprävention und Demenzbehandlung trete die Kammer dafür ein, dass die eigenständige Kompetenz von Psychotherapeut/inn/en mit neuropsychologischem Fachwissen zur Diagnostik und Behandlung angemessen abgebildet wird. Des Weiteren haben zahlreiche Kammermitglieder nach einer Kammerumfrage ihre Bereitschaft erklärt, traumatisierte Soldaten an bestimmten Bundeswehrstandorten psychotherapeutisch behandeln zu wollen.

Engagement für Prävention bleibt Kernaufgabe

Der Einsatz für Prävention, wie die Stellungnahme der Kammer zur Ausführung des Glücksspielstaatsvertrages in Bayern sowie der Einsatz für angemessene Neuregelungen der Spielverordnung, seien Kernaufgaben.

Zukunft der Ausbildung weiterhin zentraler Schwerpunkt

Nikolaus Melcop betonte, dass eine Novellierung des Psychotherapeutengesetzes (PsychThG) auch weiterhin dringend erforderlich sei, und erinnerte an das Versprechen von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr, diese noch in dieser Legislaturperiode durchzuführen.

Situation der Psychotherapeut/inn/en in Ausbildung muss verbessert werden

Vor dem Hintergrund der bundesweiten Proteste der AusbildungsteilnehmerInnen im Dezember 2011 informierte Melcop, dass der Vorstand in diversen Gesprächen mit Politikern und Klinikdirektoren die Problematik der finanziellen Vergütung der Psychotherapeuten in Ausbildung angesprochen habe. Er berichtete zudem vom PiA-Vertreter-Treffen, bei dem Lisa Brendel als neue Sprecherin gewählt wurde, über den Wunsch, dass berufspolitische Aspekte stärker in der Ausbildung zu berücksichtigen seien.

Einsatz für angestellte und beamtete Kammermitglieder

Melcop setzte die Delegierten zunächst über den Entwurf für ein Gesetz zur Einführung eines pauschalierenden Entgeltsystems für psychiatrische und psychosomatische Einrichtungen (PsychEntgG) in Kenntnis. Die BPtK habe hierzu Ende Februar 2012 eine Stellungnahme abgegeben, in der u. a. die stärkere Berücksichtigung von Psychotherapie in Qualitätskriterien, die Aufhebung der Befugniseinschränkungen für den Berufsstand und eine Klarstellung hinsichtlich der Übernahme von Leitungsfunktionen gefordert werden. Der Angestelltentag werde Anfang Oktober mit dem Schwerpunktthema „Teamentwicklung und Burn-out-Prophylaxe“ stattfinden.

Neues Patientenrechtegesetz – Diskussion erforderlich

In Bezug auf den Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der Rechte von Patientinnen und Patienten betonte Melcop, dass in Bezug auf die Einsichtnahme in die Patientenakten (§ 630g BGB) noch Diskussionsbedarf gesehen werde und regte die Delegierten zu entsprechenden Beiträgen an.

 
 
Kontakte, Kooperation, Koordination und interne Kultur

 

Melcop informierte die Delegierten über Gespräche mit führenden Landespolitiker/inne/n aller im Bayerischen Landtag vertretenen Parteien und auch über die Landtagsanfragen der SPD und der Freien Wähler insbesondere zur ambulanten psychotherapeutischen Versorgung und der Bedarfsplanung in Bayern.

Dr. Nikolaus Melcop bedankte sich bei Gerda B. Gradl, die nicht mehr für ein Amt im Vorstand kandidierte, für ihr jahrelanges Engagement im Vorstand. In der ersten Amtsperiode war Gerd B. Gradl Vizepräsidentin, in der zweiten Vorstandsmitglied. (Foto: Johannes Schuster)

Zum Schluss seines Berichts betonte er die Notwendigkeit einer gerechten und zukunftsorientierten Verteilung von Ressourcen und Entwicklungsmöglichkeiten in der Gesellschaft als wichtige Rahmenbedingung für psychische Gesundheit und Krankheit und stellte den Beitrag des beruflichen Handelns von Psychotherapeut/inn/en für Patient/inn/en und die Allgemeinheit in diesem größeren sozialen Kontext dar.

Wahl des Vorstands

In getrennten, geheimen Wahlgängen wurden danach die sieben neuen Vorstandsmitglieder gewählt. Als Präsident wurde Dr. Nikolaus Melcop erneut mit großer Mehrheit für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt. Auch Peter Lehndorfer als Vertreter der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut/inn/en und Dr. Bruno Waldvogel erhielten wieder das Vertrauen der Delegiertenversammlung für die Positionen der beiden Vizepräsidenten. Als weitere Vorstandsmitglieder wurden Dr. Heiner Vogel und Benedikt Waldherr wiedergewählt. Neu im Vorstand sind Birgit Gorgas und Dr. Anke Pielsticker.

Die neu gewählte Delegiertenversammlung der PTK Bayern für die 3. Amtsperiode. (Foto: Siegfried Sperl)

Wahl der Bundesdelegierten

 

Anschließend wählten die Delegierten Rudi Bittner als Vertreter der PTK Bayern für den Finanzausschuss der Bundespsychotherapeutenkammer. Sein Stellvertreter ist Klemens Funk.

Nach § 5 Abs. 3 der Kammersatzung hatte die Delegiertenversammlung im Anschluss die Delegierten für die Vertreterversammlung der Bundespsychotherapeutenkammer zu wählen.

Die neuen Bundesdelegierten sind:

Bundesdelegierte/r
1. Stellvertreter/in
2. Stellvertreter/in
Dr. Nikolaus Melcop
Dr. Franz Dumbs
Dr. Corinna Brandl
Peter Lehndorfer
Angelika Rothkegel
Dr. Silvia Mara Corso
Dr. Bruno Waldvogel
Dr. Herbert Ühlein
Dr. Elisabeth Koch
Birgit Gorgas
Micheline Geldsetzer
Dr. Gisela Röper
Dr. Heiner Vogel
Rudi Merod
Dr. Markos Maragkos
Dr. Anke Pielsticker
Corina Weixler
Dr. Peter Dillig
Benedikt Waldherr
Elisabeth Gerz-Fischer
Karin John
Thomas Stadler
Silke von der Heyde
Dr. Corona Schmid
Gabriele Melcop
Peter Drißl
Willi Strobl
Rainer Cebulla
Prof. Dr. Karin Tritt
Martina Kindsmüller
Gerhard Müller
Rainer Knappe
Dr. Maria Gavranidou
Rudi Bittner
Gerda B. Gradl
Helga Füßmann
Dr. Andreas Rose
Dr. Klaus Stöhr
Kamil Arslanalp
Albrecht Stadler
Almut Gessler-Engelbrecht
Barbara Sacher
Klemens Funk
Dr. Sabine Zaudig
Brigitte Seelmann-Eggebert

 Weitere Schwerpunkte der Delegiertenversammlung

Im Anschluss folgten die Berichte aus den Ausschüssen der Kammer für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie (Wilhelm Strobl) und für die Psychotherapie in Institutionen (Dr. Peter Dillig).

Danach informierten die satzungsgemäßen Vertreter der Psychotherapeut/inn/en in Ausbildung (Lisa Brendel) sowie der Ausbildungsinstitute (Dr. Christoph Kröger) über ihre Tätigkeit.

PTK Bayern

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